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LDP-Projekt

Kenia: Förderung der Existenzsicherung durch klimaresiliente Diversifizierung von Nahrung und Einkommen in ländlichem Kaloleni

Einkommenssicherung, Ernährungssicherung

Dieses Projekt der Entwicklungszusammenarbeit in Kenia verfolgt den Ansatz, ländliche Haushalte zu unterstützten, damit sie ihre Lebensgrundlagen diversifizieren und widerstandsfähiger gestalten können. Dies soll dadurch erreicht werden, indem sie klimaangepasste Praktiken anwenden, wie zum Beispiel Imkerei, Nutzung verbesserter Geflügel- und Ziegenarten sowie „Kitchen Gardening“-Technologien. Dadurch werden 815 ländliche Haushalte ihren Zugang zu Nahrung und ihr Einkommen durch klimaresiliente landwirtschaftliche Methoden verbessern. 

Land: Kenia

Ort: Mwanamwinga, Kaloleni, Kilifi County, Kenia

Begünstigte: 815 vulnerable Landwirte (500 Frauen/315 Männer) und ihre Familien/Gemeinden

Projektziel: 815 ländliche Haushalte haben deren Ernährungssicherheit
und Einkommen durch klimaresiliente landwirtschaftliche Methoden verbessert

Projektdauer: 01.05.2021 – 30.04.2022 (12 Monate)

Gesamtkosten: 93.039,00 Euro

Implementierungspartner: Islamic Relief Kenya

 

  • 815 ländliche Haushalte haben deren Ernährungssicherheit und Einkommen durch klimaresiliente landwirtschaftliche Methoden verbessert.


Ansatz: Ländliche Haushalte werden unterstützt, damit sie ihre Lebensgrundlagen diversifizieren und widerstandsfähiger gestalten, indem sie klimaangepasste Praktiken anwenden, wie zum Beispiel Imkerei, Nutzung verbesserter Geflügel- und Ziegenarten sowie „Kitchen Gardening“-Technologien.

 

1.    Vermittlung von Wissen und Förderung von Fähigkeiten zu klimaresistenten landwirtschaftlichen Bewältigungsstrategien, mit besonderem Fokus auf Jugend und Frauen
1.1    Schulungen für 150 Landwirte zum Thema Bienenzucht (Imkerei) für kommerzielle Zwecke
1.2    Schulungen für 120 Landwirte zur Geflügelproduktion für kommerzielle Zwecke und eigenen Konsum
1.3    Schulungen für 150 Ziegenhalter in Tierhaltung für kommerzielle Zwecke und eigenen Konsum
1.4    Zugang zu produktiven Geflügel- bzw. Ziegenarten (die z.B. nicht nur mehr Fleisch, sondern auch mehr Milch produzieren) sowie zu notwendiger Ausrüstung, Impfstoffen und Medikamenten

2.    Verbesserte landwirtschaftliche und tierische Produktion
2.1    Einrichtung von 150 Bienenstöcken für 10 Landwirtgruppen (jeweils mit 15 Mitgliedern)
2.2    Schulungen in Kleingartenbau („Kitchen Gardening“), Pflanzenzucht sowie guter Ernährungspraktiken (Hygiene, Handhabung, Zubereitung und Konservierung von Lebensmitteln) für 200 Hausfrauen
2.3    Bereitstellung von hochqualitativem, zertifiziertem Saatgut (Grünkohl, Spinat, Amarant, etc.) und von Kleingartenbau-Sets für den Haushaltskonsum für 200 Hausfrauen (dieselben wie in Punkt 2.2)
2.4    Bereitstellung von acht-Wochen-alten Hühnern einer dürrenresistenten, in der Haltung günstigeren Geflügelsorte für 120 Landwirtinnen
2.5    Bereitstellung von 150 krankheits- und klimaresistenten Galla-Ziegen für 150 Landwirte

3.    Verbesserte unternehmerische Fähigkeiten
3.1    Training-of-Trainers in Entrepreneurship für 150 Landwirte und Kleinunternehmerinnen und -unternehmer
3.2    Beratung und Begleitung im Aufbau und in der Weiterentwicklung von Existenzgründungen
3.3    Verlinkung zu externen Dienstleistungen und lokalen Regierungsstellen für Viehzucht, Handel und Landwirtschaft

 

Als Beispiel zu Punkt 2.1: Ein einziger Bienenstock kann bis zu 20 Kilogramm Honig pro Ernte produzieren und wird für rund 800 Kenia-Schilling (ca. 8 USD) pro Kilogramm verkauft. Die meisten Bauern ernten die Bienenstöcke zwei Mal im Jahr, was bis zu 320 USD pro Bienenstock im Jahr einbringt; etwa 60 Prozent der Landbevölkerung verdienen weniger als 1 USD pro Tag.

 

 

Etwa 32 Mio. Menschen (68 Prozent der Bevölkerung) in Kenia leben in ländlichen Gebieten und 14 Mio. (30 Prozent) in den sogenannten arides und semiarides Landgebieten (ASAL).
Die landwirtschaftlichen Methoden sind traditionell und der Ertrag der Landwirte kann den Nahrungsmittelbedarf der Haushalte nicht ganzjährig decken: Fischereimethoden sind nicht nachhaltig und vorhandene Viehrassen sind nicht produktiv genug beziehungsweise kommen nicht mit veränderten klimatischen Bedingungen zurecht. Durch den Klimawandel hat zudem die Häufigkeit von Dürren, Überschwemmungen und anderen extremen Klimaereignissen in diesen Gebieten in den letzten Jahren zugenommen. Diese extremen Wetterereignisse haben zu großen wirtschaftlichen Verlusten geführt und sich negativ auf die Ernährungssicherheit der Bevölkerung ausgewirkt, insbesondere in den armen, marginalisierten Gemeinden mit begrenzter Anpassungsfähigkeit. Dies führt zu Unterernährung in der Bevölkerung. Viele dieser extremen Klimaereignisse führen auch zu Konflikten um natürliche Ressourcen, und folglich zur Vertreibung von Gemeinschaften und zur Abwanderung von Bauern und Viehzüchtern. Die nördlichen und küstennahen Teile des Landes wie der Kilifi County sind besonders betroffen. Dazu kommt, dass der Kilifi County eine der höchsten Armutsraten in Kenia hat, mit einer absoluten Armutsrate von 70,8 Prozent gegenüber einem nationalen Armutsindex von 45,9 Prozent.