Kosovo: Integrierte Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Landwirtschaft

Gesundheit

Das Projekt ist ein multisektoral und umfasst die folgenden Bereiche:

  • Bildung durch ergänzende Schulungen für Waisen
  • Bewusstseinsbildung durch verschiedene Schulungen für verwitwete Mütter (im Bildungsbereich)
  • Bereitstellung von landwirtschaftlichen Werkzeugen für Landwirte
  • Gesundheit durch die Bereitstellung von häuslichen Gesundheitsdiensten für gefährdete Gruppen
  • Unternehmertum durch die Bereitstellung kompetenter Schulungen für Jugendliche und die Verteilung von Zuschüssen für die besten Geschäftsideen

Land: Kosovo

Projektregionen: Pristina, Drenas, Gjilan

Begünstigte: 10.420 direkt Begünstigte (davon 5.210 Männer und 5.210 Frauen)

Dauer: 01.11.2023 – 31.10.2026

Implementierungspartner: Islamic Relief Kosovo

Budget: 600.000 Euro

Projektziel:

Ziel des Projektes ist es, die Lebensbedingungen (Bildung, Gesundheitsversorgung, Einkommen) für gefährdete Gruppen und marginalisierte Gemeinschaften in der Projektregion zu verbessern.

Geplante Ergebnisse:

  1. Verbesserung der Qualität der Bildung für gefährdete Schüler mit schlechten Schulnoten durch Nachhilfekurse für 300 Waisenkinder
  2. Verbesserter Zugang der ausgewählten Landwirte zu produktiven Mitteln und dadurch Erhöhung des Familieneinkommens
  3. Verbesserung des Zugangs von etwa 10.000 armen stillenden Müttern, Neugeborenen, alten und kranken Menschen sowie Menschen mit Behinderung zu medizinischen Leistungen und dadurch Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands gefährdeter Gruppen
  4. Förderung von Unternehmertum und Innovation für mindestens 50 gefährdete Jugendliche: Förderung wertebasierter, innovativer Geschäftsmodelle mit dreifachem Gewinn, die zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur nachhaltigen Entwicklung und zum Wohlergehen beitragen.

1.1 Einstellung von Lehrern für die Fächer: Mathematik, Englisch, Deutsch, IT

1.2 Ergänzende Kurse für Waisenkinder/Sozialfälle/Marginalgruppen

1.3 Ein Sommerlager für Waisenkinder

1.4 Eine Sensibilisierungsschulung für 50 verwitwete Mütter

2.1 Auswahl der Landwirte und Verteilung der Werkzeuge

3.1 Einstellung von Ärzten und Beginn der kostenlosen häuslichen Gesundheitsfürsorge

3.3 Trainings für Gesundheitspersonal

4.1 Komponente Unternehmertum

  • Start des Projekts (Kontaktaufnahme und Auswahl der gefährdeten Familien in Zusammenarbeit mit der ODS-Abteilung und den Zielgemeinden (Sozialabteilungen)
  • Bereitstellung von Geschäfts-, Schulungs- und Unternehmensplänen
  • Bereitstellung von Zuschüssen
  • Bewertungskommission für Geschäftsideen
  • Technische Unterstützung bei der Unternehmensgründung, z. B. Gewerbeanmeldung, grundlegende Buchführung, Kassenführung und Betrieb
  • Bereitstellung von Business Counseling (Beratung)

Das Bildungssystem im Kosovo befindet sich weiterhin in einer Krise, was die Qualität der Bildung in der Primar- und Sekundarstufe betrifft. Auf der Grundlage einer primären Bedarfsanalyse unserer Abteilung für Waisenpatenschaften (ODS) und der auf Länderebene durchgeführten PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) gehört der Kosovo zu den drei Ländern mit den niedrigsten Werten unter den 72 Ländern, die 2018 am PISA-Test teilgenommen haben. Waisenkinder sind aufgrund ihres schlechten Lebensumfelds noch stärker von der Bildungskrise betroffen.

Der Kosovo hat einen komparativen Vorteil bei Feldern, Obst- und Gartenbaupflanzen sowie bei der Viehzucht. Der Agrarsektor trägt bis zu 10 Prozent zum BIP bei, und 62 Prozent der Bevölkerung des Kosovo leben in ländlichen Gebieten. Die Wirtschaft des Kosovo ist in hohem Maße von der Landwirtschaft und den damit verbundenen Industriezweigen abhängig, die schätzungsweise den größten Wirtschaftszweig darstellen. Im Großen und Ganzen geht es dem kosovarischen Agrarsektor gut, aber es gibt einige Herausforderungen, mit denen die meisten Landwirte konfrontiert sind, wie z. B. finanzielle Zwänge, fehlende Unterstützung, Einrichtungen und landwirtschaftliche Geräte, die die Entwicklung der landwirtschaftlichen Unternehmen behindern.

Häusliche Pflegedienste gibt es im kosovarischen Sozial- und Gesundheitssystem nicht, sodass diese Aufgaben von den Familien übernommen werden müssen. Es gibt eine Vielzahl von Krankheiten und Beschwerden, an denen vor allem ältere Menschen leiden. So sind beispielsweise Seh- und Hörbehinderungen, Störungen des zentralen Nervensystems, Herzkrankheiten, Bluthochdruck und ein erhöhter Blutzuckerspiegel weit verbreitet. Obwohl diese Krankheiten in den meisten Fällen keinen Krankenhausaufenthalt erfordern, müssen sie oft medikamentös behandelt werden und stellen für die Betroffenen eine große Einschränkung dar. Wichtige alltägliche Aufgaben wie Körperpflege, Aufstehen aus dem Bett, Hausarbeit, Anziehen und Einkaufen können von den (verlassenen) alten Menschen oft nicht mehr selbst erledigt werden. Hinzu kommt, dass die Familienmitglieder, die sich um die Kranken kümmern, vor dem Dilemma stehen, ob sie arbeiten gehen oder zu Hause bleiben und die Pflege übernehmen sollen, was für die ohnehin schon armen Familien im Kosovo eine zusätzliche finanzielle Belastung bedeutet.

Die Arbeitslosigkeit ist ein weiteres großes Problem im Kosovo. Unternehmertum und kleine Unternehmen sind das Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung auf der ganzen Welt. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Beschäftigung, das Einkommen und den sozialen Wandel, insbesondere in Übergangsländern.