Nigeria: Unterstützung der von der Nahrungsmittelkrise betroffenen Menschen

Ernährung

Durch das Projekt konnte die akute Nahrungsmittelunsicherheit von 570 Haushalten in Michika im Bundesstaat Adamawa verbessert und negative Bewältigungsstrategien vermieden werden. Das Projekt erreichte 570 bedürftige Haushalte (4264 Personen) mit bedingungslosen Bargeldzuschüssen, die in zwei Teilen ausgezahlt wurden und jeweils 70% der Mindestausgaben (MEB) für Nahrungsmittel pro Monat betrugen. Dies führte zu diversifizierten und häufigeren Mahlzeiten bei den Familien, nachgewiesen durch einen erhöhten Food Consumptions Score (FCS) nach der Bargeld-Verteilung. Im Rahmen des Projekts wurden außerdem 150 Personen in einkommensschaffenden Maßnahmen geschult und Startpakete an die Teilnehmer verteilt, um mittelfristig alternative Einkommensquellen zu schaffen und den Lebensunterhalt der Familien zu sichern. Die Gesamtzahl der erreichten Personen ohne Doppelzählung beträgt 4264 Binnenvertriebene bzw. Rückkehrer.

Land: Nigeria

Ort: Bundesstaat Adama, Bezirk Michika

Begünstigte: 570 Haushalte (4264 binnenvertriebene und zurückgekehrte Menschen), davon 2385 Frauen  

Projektziel: Verminderung der akuten Nahrungsmittelunsicherheit und Verhinderung von negativen Bewältigungsstrategien

Gesamtkosten: 125.069 Euro (davon 8.055,46 Euro von Gemeinsam für Afrika)

Projektdauer: 10.01.2022-10.06.2022 (5 Monate)

Implementierungspartner: Catholic Agency for Overseas Development (CAFOD), Justice Development and Peace Commission (JDPC)

Ziel 1: Die Ernährungsunsicherheit von 570 Haushalten im Bezirk Michika im Bundesstaat Adamawa wird durch Verteilung von Bargeld verringert.

Wirkung 1: Durch die Krise hervorgerufene negative Bewältigungsstrategien werden vermieden und die Familien können ihre Mahlzeiten diversifizieren und häufiger zu sich nehmen. Der Food Consumption Score erhöht sich.

Ziel 2: 150 Personen können ihr Einkommen durch einkommensschaffende Maßnahmen und Start-Up-Kits selbst generieren.

Wirkung 2: Die Personen können mittelfristig für sich und ihre Familien sorgen und Nahrungmittelunsicherheit in Zukunft vorbeugen.

Ergebnis 1: 570 Familien (4.264 Personen) erhielten Bargeld für Nahrungsmittel für 2 Monate

  • Verteilung von Bargeld an bedürftige Begünstigte zum Kauf von Lebensmitteln. Das Geld wurde in zwei Teilen über mobile Serviceprovider ausgezahlt und entsprach in der Summe 70% des monatlichen Minimum Expenditure Baskets (MEB), also des Mindestbetrags, den ein Haushalt benötigt, um seine Grundbedürfnisse zu decken.

Ergebnis 2: Verbesserung der Lebensbedingungen der Familien durch Diversifizierung der Einkommensquellen durch Schulungen und Bereitstellung eines Start-Up Kits an 150 Begünstigte

  • 2.1 Training von 150 Begünstigten in den Bereichen Kleinhandel, Führung und Verwaltung von Kleinunternehmen und Finanzwissen
  • 2.2 Verteilung von Start-Up Kits an 150 Menschen

Schätzungsweise 12,8 von 213,4 Millionen Menschen in Nigeria, also in etwa 6 Prozent der Bevölkerung, sind in den nordöstlichen Bundesstaaten Borno, Adamawa und Yobe von starker Nahrungsmittelsunsicherheit betroffen. Nahezu 4,4 Millionen Menschen befinden sich in einer Nahrungsmittelkrise, mindestens 774.000 Menschen dabei akut.

Anhaltende Angriffe nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen haben zur Vertreibung von über 2 Millionen Menschen in benachbarte Gebiete und zur Unterbrechung der landwirtschaftlichen Aktivitäten geführt. Die Kaufkraft der betroffenen Bevölkerung ist aufgrund der geringen finanziellen Mittel, bedingt durch die Krise, ebenfalls gesunken. Voraussichtlich wird die Regenzeit und die daraus folgenden Überschwemmungen die Nahrungsmittelkrise im Nordosten Nigerias weiter verschärfen.

Die Nahrungsmittelunsicherheit ist aufgrund der Vertreibung der Bevölkerung, des Klimawandels und der wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 weiterhin extrem groß. Auch die Ernährungs- und Gesundheitssituation ist nach wie vor sehr besorgniserregend - nur 58% der Infrastruktur im Gesundheitssektor ist funktionsfähig, und 1 Million Menschen erhalten weniger als 15 Liter Wasser pro Tag.

Durch einen Aufstand der Terrorgruppe Boko Haram wurde die nordöstliche Region Nigerias verwüstet. Der Bundesstaat Adamawa ist einer von sechs Bundesstaaten, die dadurch immense Verluste an Menschenleben und Eigentum zu verzeichnen haben; tausende Menschen in den Gemeinden wurden außerdem vertrieben. Im Bundesstaat Adamawa leben 91% der Binnenvertriebenen in den Gastgebergemeinden, während 9% in Flüchtlingslagern untergebracht sind.