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Unsere Strategie
2023 - 2027
Unsere Arbeit steht unter dem Eindruck multipler Krisen. Die Corona-Pandemie führte zu einer deutlichen Veränderung der Arbeitsabläufe und einem nie dagewesenen Schub in Richtung Digitalisierung. Die Wirtschafts- und Finanzkrise verursachte steigende Kosten bei sinkenden Ressourcen. Wachsender Populismus und Nationalismus erschweren die humanitäre Arbeit weltweit und gehen oft einher mit negativen Einstellungen gegenüber Muslimen und dem Islam. „Illiberale Demokratien“ schränken den zivilgesellschaftlichen Handlungsspielraum zunehmend ein. Gleichzeitig wächst der Bedarf an humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit; Krisen werden immer länger und komplexer. Dies ist nicht zuletzt der Klimakrise geschuldet. Diesen Herausforderungen begegnen wir mit unserer Strategie für die nächsten fünf Jahre in vier zentralen Handlungsfeldern.
Um der krisenbedingten Verschärfung von Armut und Hunger trotz steigender Kosten und begrenzt verfügbarer Mittel entgegenzuwirken, richten wir den Fokus auf die Entwicklung und Umsetzung eines umfassenden, innovativen, agilen und digitalen Fundraising-Konzepts. Die Optimierung des Fundraising-Konzepts zielt darauf, breitere gesellschaftliche Gruppen anzusprechen und den Spendenprozess so zu vereinfachen, dass er jedem ermöglicht, schnell und unkompliziert mit seiner Spende Hilfe zu leisten. Um mehr Mittel und Ressourcen für das gemeinsame humanitäre Anliegen zu generieren, wollen wir die Beziehungen zu Partner- und Bündnisorganisationen sowie institutionellen Förderern ausbauen.
Um unsere Aktivitäten und Programme präziser auf den Bedarf der Menschen in unseren Projektländern auszurichten, wollen wir bei allen Maßnahmen der humanitären Hilfe, Übergangshilfe und Entwicklungszusammenarbeit die Wirkungsorientierung stärker in den Vordergrund stellen. Ziel sind messbare Ergebnisse bei der Projektumsetzung für die Verbesserung der Lebensverhältnisse, auf deren Grundlage wir die Standards unserer Programmarbeit kontinuierlich fortentwickeln können, damit Strukturen und Arbeitsweisen den aktuellen und künftigen Erfordernissen entsprechen.
Durch eine effektive Kommunikationsstrategie wollen wir ein breiteres Verständnis unserer Arbeit in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in der Öffentlichkeit erzielen und unter anderem darauf aufmerksam machen, welchen Beitrag wir zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) leisten.
Ein zentrales Anliegen ist es uns, den besonderen Wert einer im islamischen Glauben gründenden Organisation für die Arbeit des deutschen humanitären Sektors zu vermitteln und die Vielfältigkeit deutschen zivilgesellschaftlichen Engagements verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Um den immer komplexeren Herausforderungen in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit gerecht zu werden, suchen wir vermehrt Kräfte zu bündeln, Partnerschaften, Mitgliedschaften und Allianzen auszubauen, in nationalen und internationalen Arbeitskreisen, Netzwerken und Foren mitzuwirken und diese aktiv mitzugestalten.
Forschung und Innovation sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Arbeit, um Wissenstransfer und Austausch von Expertise zu gewährleisten sowie durch Analyse und kritische Reflexion neue Perspektiven und Ansätze in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit zu entwickeln. Eine wesentliche Zielsetzung für die kommenden Jahre wird daher die Intensivierung bestehender Zusammenarbeit mit entsprechend spezialisierten Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen sein.
Die Arbeitswelt hat in der jüngsten Vergangenheit auf allen Ebenen rasante Veränderungen erfahren, auf die sich Islamic Relief Deutschland in unterschiedlicher Weise einzustellen versucht. Im Mittelpunkt stehen dabei die Etablierung einer Organisationskultur, die den sich ändernden Arbeitserfordernissen entspricht, die Entwicklung eines auch in der Zukunft tragfähigen Führungsmodells und die kontinuierliche Verbesserung von Standards im Bereich Qualitätsmanagement.